Athena noctua -
Eule auf meiner Schulter,
beratend an meinem Ohr,
Geheimnisse sehend und flüsternd,
durchdringt dein Blick
das Dunkel von Zeiten
und Seelen.
Meine Schulter verlassend
im schweigenden Flug, nächtige Jägerin,
entweichst du ins Dunkel der Wälder
und Dämmerung taucht den Olymp
in tintige Schatten,
im Ölbaum die Ägis
zeigt den Schrecken Medusens.
Fern letzter Klang der Auloi...
lasst uns nun schweigen, ihr Götter.
Lasst uns schweigen von allen Diensten,
die wir getan
zum Wohle des Menschengeschlechts,
undankbar vergolten von ihm.
Wohl nahm es die reichen Geschenke,
wie den Pflug für die nährende Erde,
die Lehre vom Bau der Wagen und Schiffe.
Wohl spinnt es das starke Garn und
webt die prächtigen Tuche.
Doch wo ist ihr Dank für den Schutz
seiner Städte, das Wohl seiner Kinder,
auf dass es Ihnen an nichts gebricht.
Wer hütet die Künste,
wo ist er, der Hort für die Weisen -
Wahn treibt sie
und Trug prellt die Klugen.
Die Kriege steuerte ich, gab Frieden und Recht,
doch verlor sich in Hoffart ein verdorb'nes Geschlecht.
Ungezähmt in ihm die Feuer
der rasenden Gier,
Gaia geschändet, getötet das Tier,
kein Raum mehr für sie
und meine heiligen Vögel.
144 Arten gab ich der Welt,
13 für die Fluren Europens.
Doch schlecht gewahrt
wurde der Schatz ihres Lebens,
die Mahner rufen vergebens,
es schwinden die leuchtenden
Augen der Nacht.
Seht an ihre Namen -
ihr bestimmt die Zahl
als Frucht eures Strebens,
als Sinn eures Lebens:
(EG 2011)
Menschen -
euren Hochmut hab' ich erkannt.
mit Fluten und Dürre
überzieh' ich das Land!